Das 14. Herbsttreffen fand dieses Mal wieder in Präsenz auf Gut Leidenhausen statt. Wie in der Corona-Zeit bewährt, gab es auch dieses Mal wieder die Möglichkeit an einigen Vorträgen virtuell teilzunehmen.
Hatten wir uns auf dem 13. Herbsttreffen eher kleinräumig mit Stadtbäumen beschäftigt, ging es jetzt um die großen Flächen. Schließlich ist in ganz Deutschland der Wald seit dem Dürrejahr 2018 stark in Mitleidenschaft gezogen.
Am Samstag war das Programm vollgepackt mit spannenden Exkursionen und Vorträgen:
Der Leiter der städtischen Forstverwaltung der Stadt Köln, Markus Bouwmann, führte uns durch den ältesten Wald des Stadtgebiets. In dem Gremberger Wäldchen wird keine Forstwirtschaft mehr betrieben und die natürlichen Prozesse des Zerfalls und der Verjüngung beobachtet.
Am Nachmittag erläuterte Dr. Mathias Niesar vom Landesbetrieb Wald und Holz NRW die Klimaschutzstrategie des Landes. Dabei wurden viele Zahlen und Entwicklungen dargestellt und die Strategien kontrovers diskutiert.
Am Abend berichtete Jan Rommelfänger von den Landesforsten Rheinland-Pfalz von den aktuellen Entwicklungen in Rheinland-Pfalz und wie die Forsteinrichtung auf die klimawandelbedingten Veränderungen reagiert.
Insgesamt war es wieder ein hoch informatives Treffen und es war sicher auch für die Dozenten interessant, die Aspekte Naturschutz und Biodiversität in den zurzeit stark in Veränderung begriffenen Waldökosystemen mit uns zu diskutieren.
So freuen wir uns schon auf das Pfingsttreffen Ende Mai 2023, wo wir das Thema im Nationalpark Harz weiter begleiten.
Endlich wieder ein Pfingsttreffen in Präsenz! Nach zwei Jahren Zwangspause fanden sich die Dutzenthaler wieder in einem Großschutzgebiet ein! Ziel war der deutsch-österreichische Naturpark Karwendel!
Der Dutzenthaler Andreas Mühlbacher ist inzwischen Naturpark-Ranger und konnte die Gruppe zu einigen der Naturschätze des Karwendel führen.
Jeweils unter fachkundiger Führung wurde die Vegetation der Buckelwiesen und deren historische Bewirtschaftung sowie die Jagd in den Alpentälern vorgestellt. Bei Besuchen auf den Almen wurde die Prägung der Landschaft durch die Milchwirtschaft, den Gewässerausbau und heute vor allem durch den Tourismus deutlich.
Letzterer war insbesondere bei den Rangern des Naturparks in den pandemiebedingten Reisebeschränkungen und dem damit verbundenen outdoor-run ein Thema.
Insgesamt verblieb ein bleibender Eindruck einer durch verschiedene Interessengruppen stark beanspruchten Kulturlandschaft, die kein unberührtes Stück Natur mehr ist, aber sich gerade durch die Bewirtschaftung und aber auch durch Regulierung der Nutzung einen einzigartigen Reiz erhalten hat.
Das Dutzenthaler Herbsttreffen fand im November 2021 zumindest wieder in Teil-Präsenz statt. Eine kleine Gruppe von fünf Dutzenthaler*innen traf sich auf Gut Leidenhausen und genoss das Wiedersehen. Neben Abstimmungsgesprächen über die Organisation und Ausstattung der weiteren Treffen blieb auch Zeit für mehrere kurze Exkursionen in das nahegelegene FFH- und Vogelschutzgebiet "Wahner Heide".
Da das Thema des Herbsttreffens „Wald im Klimawandel“ hieß, gab es bei den zwei Exkursionen in die Wahner Heide direkte Anschauungsbeispiele. Besonders beeindruckend war die Nachtwanderung mit Nachtsichtgerät und die entdeckte Waldschnepfe nur 5 m neben der Exkursionsgruppe.
Am Samstag gab es einen spannenden Vortrag über Grünflächengestaltung in Städten. Der Aktionskünstler Ingo Burbach konnte aus Erfahrungen mit der Stadt Köln und ihren Grünflächen in den beiden Dürrejahren 2018 und 2019 berichten. Dieser Vortrag wurde dank der hervorragenden technischen Ausstattung des Guts Leidenhausen als Hybrid-Veranstaltung organisiert. So fanden dann doch viele Dutzenthaler*innen noch digital zusammen, bevor es im Sommer im Berchtesgadener Land endlich ein Wiedersehen beim Pfingsttreffen gibt.
Das 11. Dutzenthaler Herbsttreffen musste in diesem besonderen Jahr 2020 pandemiebedingt digital stattfinden. Dank des hervorragenden Einsatzes von Rike und Daniela bekam das Treffen ein Rahmenprogramm und eine gute Moderation. Von 9 bis 16 Uhr konnten wir uns wiedersehen, austauschen, diskutieren und neu organisieren.
Das Thema des Treffens war eine Auseinandersetzung mit radikalen Strömungen im Naturschutz, insbesondere die rechtsradikalen, völkischen Organisationen, die schon seit jeher im Naturschutz vorhanden sind.
Einen sehr guten Überblick und geschichtlichen Abriss über das Thema lieferte uns unser Gast-Referent Lukas Nicolaisen von der FARN. Die FARN ist die "Fachstelle Radikalisierungsprävention und Engagement im Naturschutz". Sie wurde von der Naturfreundejugend Deutschland im Jahr 2017 gegründet und berät vorwiegend Naturschutzverbände, Bildungseinrichtungen und Behörden, wenn diese in Kontakt mit radikalen Gruppen kommen. Lukas lieferte einen historischen Überblick über rassistische und chauvinistische Einstellungen von Darwin und Häckel über die Umsetzung dieser menschenverachtenden Ideen im Nationalsozialismus bis hin zu heute aktiven Gruppen, die in diesem Geiste den Naturschutz dominieren wollen.
In der anschließenden Reflektion und Diskussion stellte sich heraus, dass einige aber auch nicht alle Erfahrungen mit der Vereinnahmung von rechts gemacht hatten. Ebenso wurde aber auch klar, dass wir Dutzenthaler eben auch nicht persönlich von der Ausgrenzung betroffen sind. Es wurde nocheinmal der Wunsch formuliert, weiter zu wachsen, offen für neue Netzwerkler zu sein und dabei auch als Netzwerk diverser zu werden.
Insgesamt war dieses digitale Treffen sehr wichtig, um uns alle wieder zu sehen und zu erkennen, dass wir alle weiterhin viele Beiträge und Ideen zum Netzwerk liefern können. Die angeregten Diskussionen und Pläne für die kommende Entwicklung zeigte deutlich, dass das Netzwerk weiterhin lebendig ist!
Das 10. Pfingsttreffen im Jahr 2019 führte uns wieder in einen Nationalpark. Der knapp über 10.000 ha große Nationalpark Hunsrück-Hochwald wurde an Pfingsten 2015 gegründet.
Die Dutzenthalerin Anna stammt aus dem Hunsrück und organisierte das Wochenende mit einigen spannenden Referenten und einer hochinteressanten Unterkunft. Es gab viel über die Natur und Landesgeschichte zu lernen und zu erfahren, warum die Nationalparkgründung hier so konfliktarm vonstatten gegangen ist.
Hierzu führte uns der Förster und ehemalige Leiter des Starterteams des Nationalparks Herr Lessander auf eine Lesereise durch den Wald. Es gab spannende Einblicke in die Interessen und Sorgen von Naturschutz, Holzwirtschaft, Tourismus und Anwohnern.
Aktive Naturschutzarbeit wird bei der Renaturierung der Hangmoore im Nationalpark geleistet. Hier führt die Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz ein LIFE-Projekt durch, das uns von Nicole Furnier erläutert wurde. Ebenfalls in der Biotoppflege ist Margret Scholtes unterwegs, die uns am Sonntag einen kommunalen Flächenpool mit artenreichen Wiesen zeigte.
Nicht minder spannend war unsere Unterkunft: Die alte Eisenhütte in Abentheuer. Der Erbe Caspar Stumm führte uns auf eine Reise durch die Geschichte des Hunsrück mit Köhlerei, Verhüttung und dem Beginn der Industrialisierung im 18. und 19. Jahrhundert. Sehr eindrucksvoll war die Erkenntnis, dass Übernutzung und Umweltverschmutzung keineswegs neue Phänomene sind.
Als dauerhafte Erinnerung bleiben uns nun zwölf Messingtaler mit dem Dutzenthaler Logo, die in der Eisenhütte extra für uns gegossen wurden.
Das 10. Dutzenthaler Herbsttreffen fand 2018 nicht auf Schloß Dutzenthal sondern auf dem Gutshof Leidenhausen im Osten von Köln statt. Gut Leidenhausen ist eines von mehreren "Heideportalen", die an dem großen Naturschutzgebiet "Wahner Heide" liegen.
Im Rahmen eines Regionale2010-Projektes wurde der alte Gutshof ertüchtigt, mit einem Café und einer Ausstellung versehen. Unter den Dächern des Hofes finden verschiedene Umwelt-Akteure Platz. So sind dem Bienenzuchtverein, der Kölner Jägerschaft, der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald, der NABU-Stadtverband und andere Vereine dort untergebracht. Es gibt eine Greifvogel-Station und ein Wildgehege. Da unser Dutzenthaler-Netzwerkler Robert seit diesem Jahr Geschäftsführer des Heideportals ist, konnten wir hervorragend tagen und alle Bereiche kennenlernen.
Das Thema Naturschutzstiftungen erlebten wir am Samstag in der Wahner Heide. Dieses Naturschutzgebiet gibt es seit 1931, was aber nicht verhinderte, dass im Jahr 1957 der Flughafen Köln/Bonn mitten hineingebaut wurde. Nach Abzug des Militärs in den 2000er Jahren ist der Bereich außerhalb des Flughafens im Besitz der DBU-Naturerbe GmbH und den Bundesforsten. Neben diesen kümmern sich auch mehrere Vereine um die Pflege der Flächen. Nach Gesprächen mit dem BUND-Landesvorsitzenden, einem Flächenbewirtschafter und einem ehemaligen Ratsmitglied der Stadt Köln blieb insbesondere der Eindruck der großen Herausforderungen, die so ein stadtnahes Schutzgebiet mit so vielen Interessensvertretern mit sich bringt.
Dank des spannenden Gebiets und der vielfältigen Möglichkeiten auf Gut Leidenhausen können wir uns gut vorstellen auch die nächsten Herbsttreffen wieder an der bergischen Heideterrasse zu verbringen.
Das 9. Dutzenthaler Pfingsttreffen 2018 fand im Nationalpark Holsteinisches Wattenmeer statt. Mittendrin! Die Unterkunft war der Leuchtturm Westerhever. Im Seminarhaus am Leuchtturm befanden wir uns butendeichs in den Salzwiesen zwischen Lerchen, Rotschenkeln und Wiesenpiepern.
Am Freitagabend besuchte uns Sabine Gettner von der Schutzstation Wattenmeer und erläuterte die Aufgaben der Schutzstation in Verbindung mit dem Nationalpark. Dazu konnte sie auch viel über die Ausweisung des Vogelschutzgebiets Eiderstedt und den Wiesenvogelschutz auf privaten landwirtschaftlichen Flächen berichten.
Ebenfalls um Wiesenvögel ging es bei dem Referat von Oliver Granke (Stiftung Naturschutz Schleswig-Holstein), der das EU-Life-Projekt "LIFELimosa" vorstellte. Neben dem Schutz von Uferschnepfen stellte Oliver auch die Organisation der Stiftung vor und leitete damit schon mal zu unserem Herbstthema "Naturschutzland in Stiftungshand" über.
Am Samstagnachmittag ging es nochmal um das Herbstthema 2017 "Erneuerbare Energien und Naturschutz". Jan Blew von bioconsult S-H stellte uns ein Projekt zum Schutz von Wiesenweihen in einem intensiv landwirtschaftlich genutzten Kooges mit über 70 Windenergieanlagen vor.
Einen direkten Bezug zu den Arten und Lebensgemeinschaften des Nationalparks erfuhren wir bei einer Salzwiesen- und Wattwanderung am Sonntag sowie bei einer Exkursion ins Katinger Watt bei der Eidermündung.
Trotz vollem Programm verblieb noch Zeit für Wanderungen am Strand, Fußball mit den Kindern und das Genießen der stillen Mondnächte in den Salzwiesen. Für ein kulinarisches Highlight sorgten Dirk Andresen und Hille von Weidelandschaften e.V., die uns einen Überraschungsbesuch mit Grillgut abstatteten.
Insgesamt entstanden viele Eindrücke von dem Naturraum Holsteinische Küste und auch von den Menschen und Akteuren sowie der Auseinandersetzung um Schutzgebiete vor Ort. Es stimmt wohl der Satz: "Der Naturschutz ist stark in Schleswig-Holstein und wird deswegen auch stark bekämpft".
Das Thema der Erneuerbaren Energien bewegt die Dutzenthaler*Innen sowohl aus Umweltschutz- als auch aus Naturschutzgründen. Schon im Herbst 2011 beschäftigten wir uns kritisch mit den Auswirkungen von Biogasanlagen auf das Grundwasser und auf die Preise landwirtschaftlicher Produkte.
Im Herbst 2017 lag der Fokus auf der Energieerzeugung durch Wind und Sonne. Wir erarbeiteten uns spielerisch einen Überblick über den Stromverbrauch in Deutschland und die Entwicklung der Anteile, die durch Wind-, Wasser- und Solarenergie beigetragen werden. Schon bei der Sichtung der Zahlen entstanden Diskussionen über das Spannungsfeld Strom"bedarf", -verbrauch und Einsparmöglichkeiten.
Am Samstag beleuchteten wir die Auswirkungen der Stromerzeugung aus Windenergieanlagen auf Natur und Landschaft. Die Themen Flächenversiegelung, Landschaftserschließung, Licht und Lärm wurden ebenso diskutiert, wie die Kollisionen von Vögeln und Fledermäusen mit den Rotoren. Im Endeffekt wurde klar, dass Windkraft keine absolut saubere Energie ist und auch einen Schaden in den Ökosystemen verursacht.
Die Frage, wie groß dieser Schaden, auch im Vergleich mit anderen Energieformen oder Mortalitätsrisiken ist, wurde ausführlich diskutiert. Es wurde klar, dass die Datenlage zu Populationsgrößen und Tötungen noch immer ungenügend ist. Sascha Maier stellte daher ein Citizen-Science-Projekt des BUND Brandenburg vor, in denen jeder bei einem landesweiten Schlagopfer-Monitoring an Glasscheiben und Windenergieanlagen mitmachen kann.
Der Themenbereich wurde für unsere direkte Erfahrung mit einem Besuch des Bürgerwindparks in Neustadt/Aisch und des Solarparks Oberlaimbach abgerundet.
Das Pfingsttreffen 2017 fand im Biosphärenreservat Oberlausitzer Heide- und Teichlandschaft statt. Entsprechend des Themas unseres Herbsttreffens 2016 ging es um große Beutegreifer und hier in der Lausitz vor allem um den Wolf.
Die Unterkunft war das Spreecamp in Neustadt/Lausitz. Neustadt liegt direkt westlich des Tagebaus Nochten, in dem eines der 20 Wolfsrudel in Sachsen lebt. Wir waren also mittendrin. Der Gastgeber des Spreecamps, Naturfotograf Karsten Nitsch, konnte uns aus erster Hand von den ersten Wölfen der Lausitz und spannenden Fangaktionen und Begegnungen mit Wölfen berichten.
Am Samstag stand eine Exkursion mit dem Wolfsbeauftragten der Lausitz, Markus Bathen, an. Wir lernten in direkter Nähe zu einem Rudel die Losung zu erkennen und Spuren zu lesen. Einen Wolf hat natürlich keiner von uns gesehen. Markus Bathen nahm sich abends noch lange Zeit auf alle Fragen rund um den Wolf einzugehen.
Am Sonntag folgte dann eine Bus-Exkursion durch die Königsbrücker Heide. Dieser ehemalige Schießplatz der Sowjetarmee ist seit 1992 völlig sich selbst überlassen. Aus der kahlen Sand- und Heidelandschaft hat sich trotz Verzichtes auf Jagd ein natürlich gewachsener Wald entwickelt. In dem fast 7.000 ha großen Gebiet gestalten u.a. 20 Biberfamilien, 800 bis 2.000 Hirsche und ein Wolfsrudel die Landschaft.
Alles in allem blieb ein starker Eindruck dieser durch den Braunkohletagebau und Militär so stark beeinflußten aber auch wieder verwilderten Landschaft.
Das Dutzenthaler Herbsttreffen 2016 stand unter dem Zeichen der Rückkehr der großen Beutegreifer in Deutschland und Mitteleuropa. Wolf, Luchs und Bär waren eigentlich nie ganz aus Europa verschwunden. Durch die europäische Naturschutzgesetzgebung haben diese aber eine Chance bekommen sich wieder in die genutzte Kulturlandschaft auszubreiten.
Im Erfahrungs- und Erkenntnisaustausch untereinander wurde schnell klar, dass die drei Arten ökologisch sehr unterschiedlich sind, im Umgang des Menschen mit diesen Arten aber ähnliche Vorbehalte und Sorgen bestehen.
Rebecca Öchslein, beim Landesamt für Umwelt in Bayern für das Wolfsmanagement zuständig, lieferte in einem Referat eine aktuelle Darstellung der Bestandessituation und Ausbreitung. Der Umgang mit dem Phänomen, dass wieder große Beutegreifer die Landschaft bevölkern, stellt die Tierhalter, den Naturschutz und die zuständigen staatlichen Stellen vor Herausforderungen. Rebeccas exzellente Kenntnis über den Herdenschutz, angereichert mit Erfahrungen aus Spanien und Rumänien zeigte Lösungswege zu einer Koexistenz zwischen Tierhaltern und dem Wolf.
Nachmittags berichtete der Wolfs-Experte Detlef Klein aus Baden-Württemberg über die Ökologie des Wolfes, Bestandsentwicklungen und dem Umgang mit Ressentiments. Im Ergebnis wurde klar, dass eine stabile Population von Luchsen und Bären in Deutschland stark von dem Wohlwollen des Menschen abhängig sein wird. Der Wolf dagegen ist aufgrund der starken Reproduktionsfähigkeit ein Fakt mit dem man sich auf Dauer in allen Landesteilen Deutschlands auseinander setzen werden muss. Ein konfliktarmes Miteinander ist nach den Ausführungen von Rebecca und Detlef möglich, wenn die Betroffenen die Existenz dieser Art grundsätzlich akzeptieren.
Es wird sich zeigen in welchen Bereichen die Dutzenthaler in ihrem Alltag mit dem Phänomen konfrontiert werden. Als Vermittler können wir mit den gewonnenen Erkenntnissen sicher dazu beitragen, dass Konflikte im angemessenen Rahmen diskutiert und gelöst werden.
Das Pfingsttreffen 2016 stand, wie das vorangegangene Herbsttreffen, unter dem Stern der Flussauenrenaturierung.
Im Biosphärenreservat "Niedersächsische Elbtalaue" trafen wir mit Tobias Keienburg einen Mitarbeiter der Biosphärenreservatsverwaltung. An verschiedenen Exkursionspunkten an der Elbe erläuterte er uns die vielfältigen Aufgaben der Verwaltung von der Tourismuslenkung bis zu den Möglichkeiten der Einflussnahme bei den geplanten Ausbaumaßnahmen im niedersächsischen Teil der Elbe.
Ein weiterer Programmpunkt waren auch ganz praktische Naturschutzmaßnahmen, wie der Amphibienschutz. In Neu-Darchau durften wir das von Florian Bibelriether betreute Wiederansiedlungsprojekt für Knoblauchkröten und Rotbauchunken inklusive der Nachzuchtstation am Hause Bibelriether besichtigen.
Am Sonntag besuchten wir in Preten im Amt Neuhaus die Stork Foundation, die sich als eine kleine Naturschutzstiftung für den Schutz der Störche engagiert und mit einem Beweidungsprojekt die typische Kulturlandschaft der Mittleren Elbe bewahrt. Auch hier konnten wir erfahren, dass es auch heute noch heftige Konflikte zwischen den Befürwortern frei fließender Flüsse und natürlich überschwemmter Auen auf der einen Seite und über den Hochwasserschutz besorgten Anwohnern und landwirtschaftlichen Betrieben auf der anderen Seite gibt.
Das Wochenende im Wendland lieferte insofern spannende Einblicke in eine relativ dünn besiedelte und reich ausgestattete Landschaft mit ihren Besonderheiten und ihrer Geschicht sowie Ausblicke in die Zukunft dieses Naturraumes.
Da Schloß Dutzenthal im Herbst 2015 baubedingt nicht verfügbar war, holten wir unser Treffen im Februar 2016 nach.
Im Mittelpunkt stand dieses mal der Naturschutz an Flüssen und dessen Umsetzung. Gisela informierte aus bayerischer Perspektive über die Umsetzung der EU-Wasserrahmenrichtlinie. In Kleingruppen erarbeiteten wir eigene Ideen und Perspektiven, wie die naturnahe Gestaltung der Flüsse besser in Fahrt kommen könnte.
In Vorbereitung auf das Pfingsttreffen an der Elbe informierte Sascha über den drohenden Ausbau der mittleren Elbe für die Schifffahrt und der Folgen für das Auenökosystem.
In der Mittagspause am Samstag trafen wir erneut Dr. Kornder vom ökologischen Jagdverband Bayern und besichtigten die neuen Dämme des Bibers von Dutzenthal und hörten die ersten Feldlerchen auf den Äckern. Abends rief draußen der Uhu und im Kaminzimmer entwickelten sich spannende Gespräche über Ökosystemdienstleistungen und Inwertsetzung von Natur bis tief in die Nacht.
Das Pfingsttreffen fand in 2015 im frisch gegründeten Nationalpark Nordschwarzwald statt. Vor Ort wollten wir uns über die naturräumlichen Gegebenheiten, die Historie der Gebietsfindung und den Start in den Nationalparkalltag informieren. Selbstverständlich sind auch die vielen Diskussionen und Konflikte, die mit der Ausweisung einhergingen noch sehr präsent gewesen.
Gleich am ersten Abend gab es lebhaften Austausch mit dem Leiter eines Forstbetriebes am Rand des Nationalparkes, der über zwei Stunden in einer sachlichen Diskussion seine Kritik am Nationalpark und dem Verhalten der Politik und Verwaltung äußerte.
Am Samstag besuchten wir unter Leitung einer Naturführerin des Nationalparkes einige besondere Ecken des Nationalparkes, so die Hornisgrinde und den Bannwald am Wilden See. Ein ehemaliger Förster des Stadtwaldes Baden Baden und Nationalpark-Befürworter erklärte uns auf dem Luchspfad sein Verhältnis zum Nationalpark.
Nach zwei Tagen zwischen Fichten und Buchen, Schwarzwaldhochstraße, Skipisten und einsamen Hangmooren hatten sich viele Gedanken und Perspektiven zu diesem Nationalpark entwickelt. Wir werden die Entwicklungen der Natur und auch der Anwohner, Nutzer und Touristen in Zukunft mit Spannung verfolgen.
Das Dutzenthaler Herbsttreffen vom 7. Bis 9. November fand dieses Jahr wieder auf Schloss Dutzenthal statt. Im Mittelpunkt standen wir selbst. In dem „Strategietreffen“ ging es darum uns selbst zu definieren und Meinungen zu unseren Wünschen und Zielen sowie unseren Möglichkeiten zusammenzutragen.
Nach nunmehr fast 6 Jahren seit Bestehen des Netzwerkes wollten wir uns selbst reflektieren und orientieren. Dazu haben wir mit Thorsten und Ingo zwei erfahrene Helfer eingeladen, die uns mit Ihren Erfahrungen zu Netzwerkgründungen aber auch in der Gruppenmoderation sehr hilfreich waren.
Eingeschworener Club oder offene Begegnungsplattform, Diskussionsgruppe oder engagierte Aktivisten, loses Netzwerk oder Verein waren nur einige Pole um die sich die Gespräche drehten. Dabei wurde teilweise heiß diskutiert.
Unsere Referenten konnten aber sehr schnell konstatieren, dass wir uns alle als Gruppe und Freunde so wichtig sind, dass wir das Netzwerk auf jeden Fall zusammen weiter in die Zukunft führen wollen. Wir werden weiterhin eine jährliche Exkursion in ein Großschutzgebiet machen und uns im Herbst mit einem Naturschutz-Thema beschäftigen. Darüber hinaus wollen wir aktiv um neue Teilnehmer sowohl aus den Nationalpark-Fördervereinen als auch aus ganz anderen Berufsgruppen werben. Die wichtigste Funktion des Netzwerks soll die Weiterbildung in Naturschutz-Themen und die Vernetzung von vielen unterschiedlichen Akteuren bleiben.
Weitere Aktionen können aus den einzelnen Teilnehmern erwachsen. So sind konkrete Aktionen, praktische Naturschutzeinsätze oder auch eine Wiederbelebung der Dutzenthaler Begegnungen weiterhin denkbar. Das Dutzenthaler Netzwerk bietet dafür aber zunächst nur die Kommunikationsplattform und dient als kompetente Wissensbasis.
Für die Zukunft haben wir beschlossen, die anfallenden Aufgaben im Netzwerk an einige Verantwortliche zu verteilen, unsere Ideen und Strategien regelmäßiger zu besprechen und auch die neuen Mitglieder mit ihren Ideen und Anregungen stetig einzubinden. Und so sehen wir uns Pfingsten 2015 mit einigen neuen und vielen bekannten Gesichtern sowie frischen Ideen dahinter im Neuen Nationalpark Nordschwarzwald wieder.
Thema: Ökologische Jagd: Eine zeitgemäße Jagd?
Herbstreffen 2012: "Wiederansiedelungsprojekte: Möglichkeiten und Grenzen", Dutzenthal, 2. - 4. November 2012
Frühjahrstreffen 2012: "Nationalpark Bayerischer Wald und Nationalpark Sumava", St. Oswald/Prasily, 27. April - 1. Mai 2012
Herbstreffen 2011: "Bioenergie - Tank oder Teller?", Dutzenthal, 10. - 13. November 2011
Sommertreffen 2011: "Nationalpark Eifel", Ahrdorf. 15. - 17. Juli 2011
Herbsttreffen 2010: "Regionalvermarktung und Naturschutz", Dutzenthal, 3. - 7. November 2010
Frühjahrstreffen 2010: "Nationalpark Hainich und Waldhessen", Forsthaus Triesch, 13. - 16. Mai 2010
Wintertreffen 2009: "Init-Treffen", Dutzenthal, 11. - 13. Dezember 2009
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