Das Pfingsttreffen im Jahr 2024 fand im Biosphärenreservat Rhön statt. Dieses 250.000 ha große Schutzgebiet umfasst Flächen der drei Bundesländer Bayern, Hessen und Thüringen. Unter dem Motto "Mensch.Natur.Einklang." sollen hier nachhaltige Methoden der Landbewirtschaftung mit dem Ziel des Erhalts der historischen Offenlandschaften und einer nachhaltigen Lebensgrundlage für die Bevölkerung umgesetzt werden.
Die Dutzenthaler lebten das Wochenende mitten in der bayrischen Hochrhön im Schweinfurter Haus. Am Samstag führte uns die Biologin und Schäferin Julia Djabalameli über die von Ihren Schafen und Ziegen beweideten Flächen. Dabei wurden neben den Schwierigkeiten bei der Beweidung steiler Hanglagen auch die bürokratischen Schwierigkeiten bei der Auszahlung von Fördergeldern der drei Bundesländer erörtert.
Ein weiteres naturschutzfachlich und touristisch bedeutsames Ziel war das Rote Moor mit dem benachbarten NABU-Haus. Hier liessen sich die Wiedervernässungsmaßnahmen der letzten Jahre direkt an dem ca. 300 ha großen Moorkörper diskutieren.
Am Sonntag informierten wir uns über die Arbeit des Landschaftspflegeverbandes "Rhön-Grabfeld". Auch dieser ist auf die Arbeit von Landwirten bei der Offenhaltung von Kalkmagerrasen angewiesen.
Insgesamt wurde bei allen Exkursionen deutlich, wie bedeutend die Rolle der landwirtschaftlichen Betriebe bei der Biotoppflege und -management ist. Für ein Gelingen der Zusammenarbeit im Biosphärenreservat ist eine verlässliche Kooperation aller Player in dem Schutzgebiet unbedingt erforderlich.
Die Pfingstfahrt 2023 führte die Dutzenthaler nach längerem mal wieder in einen Nationalpark. Auf den großflächig mit Fichtenmonokulturen bestandenen Hängen innerhalb und außerhalb des Nationalparks konnte man die drastischen Auswirkungen der Kombination aus Monokulturen, Trockenheit und Käferkalamität eindrucksvoll erfahren.
Der Nationalpark Harz in seiner heutigen Ausdehnung entstand im Jahr 2006 aus dem 1991 gegründeten Nationalpark Ostharz und dem 1994 gegründeten westlichen Teil. Erfreulicherweise hatten wir zwei hochinteressante Führungen mit Vertretern der älteren und neuen Generation.
Am Samstag waren wir mit Irmtraud und Robbi, zwei Nationalpark-Rangern aus der Gründerzeit des NP Ostharzes unterwegs. Hier wurde wir neben dem Naturkundlichem auch viel Politisches aus der Zeit der Gründung und Erweiterung sowie den heutigen Konflikten rund um Schutzzonen, Jagd, Borkenkäferbekämpfung und Waldbrandschutz vermittelt.
Die Führung am Sonntag wurde von Anne Graeser von der Universität Göttingen geleitet. Sie promoviert über die Biodiversität in den Kalamitätsflächen und untersucht die Diversität von Vögeln und Nachtfaltern in den Flächen. Die Ergebnisse zur Arten- und Strukturvielfalt sowie das Zurückkehren gefährdeter Waldarten führten vor Allem vor dem Hintergrund des "Natur Natur sein Lassen"-Prinzip des Nationalparks zu interessanten Diskussionen um Zielsetzungen des Naturschutzes in Großschutzgebieten.
Werbung